Das Boxspringbett hat in den letzten 12 Jahren im deutschsprachigen Raum einen wahren Siegeszug hingelegt. In vielen anderen Ländern schläft man aber schon länger so - der konventionelle Bettinhalt aus Lattenrost und Matratze war immer schon eine Spezialität aus dem deutschsprachigen Raum.
Aber was genau ist eigentlich ein Boxspringbett? Wie ist es aufgebaut und was sind die Vor- und Nachteile? Diese Fragen möchte ich heute hier beantworten.
Eine Kiste voller Federn - sagt der Begriff Boxspringbett.
Der Aufbau eines klassischen Boxspringbettes besteht aus drei Teilen:
#1 das Unterbett oder der Unterbau oder die Box
#2 das Oberbett oder die Matratze
#3 der Topper
Das Unterbett besteht aus einem Holzrahmen als Gefäss für die Federung. Dieser Holzrahmen ist gepolstert und mit Möbelstoff bezogen - die Federn befinden sich im Holzrahmen. Es gibt zwei Arten von Federkernen: Bonell und Taschenfedern. Ein Bonellfederkern (Bild oben) besteht aus einem zusammenhängenden Drahtgeflecht und ist die günstigere Variante. Beim Taschenfederkern (Bild unten) ist jede einzelne Drahtfeder in eine Textiltasche eingenäht, was dazu führt, dass dieser Kern sehr punktelastisch ist - also da nachgibt, wo er belastet wird. Siehe auch in meinem Beitrag zu Körpertypen, Schlafpositionen und Schlafunterlagen.
Ganz günstige Boxspringbetten haben meist eine Box aus Spanplatte - oft nicht einmal mit einem Federkern drin. Also aufgepasst bei supergünstigen Angeboten.
Das Oberbett oder die Matratze - hier kommt schon der nächste Federkern. Und auch hier gibt es den Qualitätsunterschied von Bonell-Federn zu Taschenfedern. Der Federkern der Matratze ist eingebettet in eine Polsterung, meist aus Schaumstoff und natürlichen oder synthetischen Textilfasern.
Wenn das Bett einen Topper aufweist, ist das Oberbett mit Möbelstoff bezogen - dies führt zu dem typischen Boxspring-Look.
Ein gutes Oberbett weist mehrere Zonen auf - meist eine weichere Schulterzone und eine stützende Mittelzone. Beim klassischen Boxspringbett ist die Matratze nicht hauptverantwortlich für den Komfort - diese Aufgabe fällt dem Topper zu.
Es gibt aber auch Boxspringbetten ohne Topper. In diesem Fall ist die Matratze hauptverantwortlich für den Komfort. Deshalb empfiehlt es sich, hier etwas mehr zu investieren. Und die Matratze ist in diesem Fall nicht mit Möbelstoff bezogen, das Fixleintuch würde den Stoff ja zudecken.
Mehr zu Matratzen-Polstermaterialien im nächsten Beitrag.
Last but not least kommt bei einem klassischen Boxspringbett der Topper zuoberst drauf. Ein Topper ist eine zusätzliche Polsterung, welche wie eine zweite, dünnere Matratzen für noch mehr Schlafkomfort sorgt. Von Toppern gibt es unzählige Varianten von normalem Kaltschaum über viscoelastischen Schaum, Latex bis hin zu Toppern mit Minitaschenfedern drin. Mit der Wahl des Toppers kann der Komfort des Boxspringbettes wesentlich beeinflusst werden - das schlägt sich aber auch auf den Preis nieder.
Es gibt auch Boxspringbetten ohne Topper - diese haben dann meist eine hochwertigere Matratze.
Nicht zu unterschätzen bei einem Boxspringbett ist die Optik im Unterschied zu einem klassischen Bettrahmen mit Lattenrost und Matratze. Ursprünglich sind Boxspringbetten ziemlich klobige Gesellen mit hohen Kopfteilen - in den letzten 3-4 Jahren haben aber die filigraneren Designs mit dünnen Boxen und feinen Kopfteilen auch das Boxspringbett erobert.
Die Vorteile des Boxspringbettes sind vor allem
#1 hohe Punktelastizität und deshalb dieses himmlisch wolkige Liegegefühl und eine gute Entspannung
#2 durch die drei Komponenten des Boxspringbettes kann dieses sehr fein auf die individuellen Bedürfnisse eingestellt werden
#3 meist liegt man bei Boxspringbetten relativ hoch, was zwei Vorteile hat: das Aufstehen ist bequemer und man liegt weiter vom Hausstaub auf dem Boden entfernt
#4 durch die Taschenfederkerne beinhaltet des Boxspringbett viel Luft, was für einen optimalen Feuchtigkeitsaustausch sorgt
Die Nachteile eines Boxspringbettes sind
#1 Es beinhaltet viel Metall (wobei es heute auch metallfreie Boxspringbetten gibt), was nicht allen Menschen behagt
#2 Ein Boxspringbett hat ein hohes Eigengewicht und ist sperrig - obwohl die Box im Normalfall ab einer Breite von 160 cm geteilt ist - was beim Umzug zu Problemen führen kann
#3 ein gutes Boxspringbett ist relativ teuer in der Anschaffung
Das wär's für mich für heute - falls Du eine individuelle Beratung benötigst, hier gibt's mehr Infos dazu.
herzliche Grüsse
Isabelle